Albrecht Dürer wird am 21. Mai in Nürnberg geboren. Sein Vater
ist Goldschmied und kam 1455 von Ungarn nach Nürnberg, wo er 1467 die
Tochter seines Meisters geheiratet hatte.
Albrecht, als drittes Kind, hat noch 17 Geschwister. Er besucht die Lateinschule,
auf der er Willibald Pirckheimer kennenlernt, einen Sohn wohlhabender Eltern,
der Dürers lebenslanger Freund werden soll. Nach der Schule nimmt ihn
der Vater mit in die Werkstatt, um ihn als Goldschmied auszubilden. Im Alter
von 15 Jahren wechselt Albrecht in die Werkstatt des Malers Michael Wolgemut.
1490
Dürer geht auf Wanderschaft, wie es damals für Handwerksgesellen
üblich ist. Er durchwandert die Landschaft am Ober- und Mittelrhein und
in den Niederlanden.
1492
Er kommt nach Colmar im Elsass, wo er hofft Martin Schongauer kennenzulernen, einen für seine Zeit bedeutenden
Kupferstecher.
Doch dieser ist bereits ein Jahr zuvor verstorben. Dürer erlernt jedoch
einige handwerkliche Fertigkeiten von dessen Brüdern. Im Herbst zieht
er weiter nach Straßbourg, wo er einige Bibel-Holzschnitte erschafft.
1493
Sein Vater arrangiert für ihn die Ehe mit Agnes Frey, der Tochter
eines Nürnberger Handwerkermeisters.
1494
Wenige Monate nach der Hochzeit bricht in Nürnberg die Pest aus. Dürer
flieht, seine Ehefrau zurücklassend, nach Italien. Seine Eindrücke
von den Alpen hält er in zahlreichen Bildern fest. In Pavia besucht er
seinen alten Meister Pirckheimer, durch den er die italienischen Humanisten
kennenlernt. Er reist weiter nach Venedig. Während der Reise entsteht
eine Serie von kleinen Landschaftsaquarellen.
1495
Im Frühjahr kehrt Dürer schließlich nach Nürnberg
zurück. Sein Kopf ist voll mit den Ideen der italienischen Renaissance.
Er eröffnet eine eigene Werkstatt und verdient seinen Lebensunterhalt
mit Kupferstichen, die seine Frau und seine Mutter auf Märkten verkaufen.
1498
Die sich breit machende Untergangsstimmung (der Weltuntergang wird für
das Jahr 1500 prophezeit) hält Dürer in seiner "Apokalypse"
fest, die in Buchform erscheint.
Bald erreicht er die materielle Unabhängigkeit.
1500
Dürers bekanntes "Selbstportrait im Pelzrock" entsteht, auf dem er in einer christusähnlichen
Pose abgebildet ist. Es gilt heute als eines der zentralen Werke des deutschen Renaissance-Humanismus.
"Selbstportrait im Pelzrock"
1505
Er unternimmt eine zweite Reise nach Venedig. Über ein Jahr verbringt
er in der Lagunenstadt. Ihm gefällt vor allem die freundliche Einstellung
der Bevölkerung gegenüber den Künstlern.
1507
Dürer kehrt nach Nürnberg zurück, wo er beginnt sein Doppelbildnis
"Adam und Eva" zu malen.
1509
Er kann sich nun den Umzug in ein großes Haus leisten.
Zunehmend entstehen grafische Arbeiten, vorwiegend in den Techniken des Holzschnittes und des Kupferstiches.
1512
Kaiser Maximilian I. wird sein Gönner und Auftraggeber zahlreicher
Arbeiten, wie des Diptychon mit Karl dem Großen im kaiserlichen Ornat
mit Schwert und Reichsapfel zum einen und Kaiser Siegmund als Gegenstück.
1513
Dürer wird zum Ehrenbürger Nürnbergs ernannt.
1514
Dürers Mutter stirbt. Ihr Tod verursacht bei ihm eine große
Bestürzung.
1515
Der Kaiser bewilligt ihm ein Jahresgehalt von 100 Gulden auf Lebenszeit.
Dürer lebt großzügig, verleiht Geld und kauft Kunstgegenstände.
Nach vorangegangenen Versuchen mit der Ätztechnik entstehen die ersten Radierungen in Eisen.
1517
Die religiösen Umwälzungen der Reformationszeit, ausgelöst
durch Martin Luther, beschäftigen ihn.
1519
Der Kaiser stirbt und der Rat der Stadt will sein Gehalt nicht mehr zahlen.
1520
Dürer geht in die Niederlande, um seinen Anspruch vom neuen Kaiser
Karl V. bestätigen zu lassen, diesmal in Begleitung seiner Frau Agnes.
Er nimmt einige Kupferstiche und Holzschnitte mit, um die Reise zu finanzieren.
Er führt Tagebuch und füllt etliche Skizzenbücher. Überall
wird er begeistert empfangen. In Aachen wohnt er der Krönung des neuen
Kaisers bei und er bekommt seine Privilegien bestätigt.
1521
In Antwerpen erreicht ihn die Nachricht vom Verschwinden Luthers. Er ist
tief beunruhigt und tritt deshalb die Rückreise nach Nürnberg an.
Freunde und Schüler Dürers sind bereits verbannt worden. Er bekommt
die Leitung bei der Ausgestaltung des Nürnberger Rathauses übertragen.
1525
Der Bauernkrieg bricht aus.
1526
Sein letztes großes Gemälde "Die vier Apostel" vermacht
Dürer der Stadt Nürnberg. Es entsteht weiterhin das "Bildnis
des Hieronymus Holzschuher" sowie das "Bildnis Jakob Muffels".
In den letzten Lebensjahren widmet er sich zunehmend seinen Schriften.
1528
Am 6. April stirbt Dürer im Alter von 57 Jahren in seiner Heimatstadt.
Dort wird er auf dem Johannisfriedhof begraben, von Pirckheimer stammt das Epitaph auf seinem Grabstein, übersetzt heißt es:
"Was von Albrecht Dürer sterblich war, birgt dieser Hügel."
Dürer hinterläßt etwa 125 Gemälde, 300 Holzschnitte, 100 Kupferstiche
sowie mehr als 1000 Zeichnungen.