Lucas Cranach
der Ältere
1472 - 1553
einer der Hauptmeister der
deutschen Reformationszeit,
als Freund Luthers und Melanchthons der erste bedeutende protestantische Maler.
- 1472
- geboren in Kronach, Oberfranken (damals Kranach).
Der eigentliche Name lautete wahrscheinlich Lucas Müller oder Sunder,
er benannte sich später nach seinem Geburtsort.
Es ist davon auszugehen, daß Lucas in der Werkstatt seines Vaters ausgebildet
wurde.
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- Ersten Ruhm erwarb Cranach sich bereits mit seinem Frühwerk: Kreuzigungsdarstellungen
("Christus am Kreuz" 1503) und Holzschnitte in spätgotisch-expressivem
Stil.
- 1501 - 1504
- Cranach hält sich in Wien auf.
Erst ab dieser Zeit sind weitere Lebensdaten nachweisbar:
Es entstanden seine frühesten erhaltenen Werke, wie das Porträt
des Humanisten Doktor Johann Stefan Reuss (Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg)
und die Kreuzigung Christi (1503, Alte Pinakothek, München). Der detailgenaue
Hintergrund dieser Gemälde, meist Darstellungen der Landschaft seiner
fränkischen Heimat, zeigt deutliche Einflüsse Albrecht Altdorfers
und Albrecht Dürers und weist Cranach als einen der Hauptvertreter der
Donauschule aus.
- 1504
- Er wird nach Wanderjahren vom sächsischen Kurfürsten Friedrich
dem Weisen als Hofmaler nach Wittenberg berufen.
- Gemälde mit ruhiger, poetischer Wirkung entstehen ("Die Ruhe auf
der Flucht", Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Gemäldegalerie
Dahlem, Berlin) unter dem Einfluß der landschaftl. Stimmungsmalerei
der Donauschule.
- Frühjahr 1505
- Cranach wird Hofmaler Kurfürst Friedrichs III. Von Sachsen in Wittenberg.
Dieses Amt hatte er bis 1550 inne. Seine Werkstatt wurde zum bedeutendsten
Zentrum der damaligen sächsischen Malerei.
- 1506
- Dem "Katharinenaltar" folgen zahlreiche weitere Altarwerke (Torgauer
u. Dessauer Fürstenaltar u.a.) sowie weitere Arbeiten mit christlich-mythologischen
Inhalt: Bildnisse, Holzschnittfolgen (Christus u. die Apostel, Apostelmartyrien)
und Radierungen.
- 1508
- Am 6. Januar verleiht Kurfürst Friedrich der Weise Cranach das Wappen
mit der geflügelten Schlange als Familienwappen.
Er unternimmt eine Reise in die Niederlande, wo er Mitglieder der königlichen
Familie porträtiert, darunter den deutschen Kaiser Maximilian I. und
den Kronprinzen (später als Karl V. deutscher Kaiser). Es wurden neben
den religiösen Themen und Bildnissen nun zunehmend Motive aus der antiken
Mythologie bearbeitet, vor allem Aktdarstellungen.
- um 1512
- Lucas Cranach heiratet Barbara Brengebier, die Tochter des Gothaer Bürgermeisters
Jobst Brengebier.
- Cranach malte zahlreiche Madonnenbilder und führte das selbständige
Ganzkörperpoträt in die deutsche Malerei ein (Porträts Herzog
Heinrichs des Frommen und seiner Frau 1514), später die Reihe von Bildnissen
des Reformators.
- Cranach war mehrfach Ratsherr und Bürgermeister Wittenbergs.
- 1515
- Am 4. Oktober wird der Sohn Lucas d.J. geboren, der nach dem Tod des Vaters
dessen Werkstatt übernahm und vor allem als Porträtist Bedeutung
erlangte.
In den Dienst des Protestantismus stellte sich Cranach auch mit seinen Illustrationen
zur Bibel und Reformationsschriften, ab 1515 war er Mitarbeiter am Gebetbuch
des Kaisers Maximilian.
- 1519/20
- Cranach d.Ä. ist als Kämmerer erstmals Ratsmitglied.
- 1520
- Durch die Gunst des Kurfürsten Friedrich des Weisen erhält Lucas
Cranach d.Ä. die Erlaubnis, eine Apotheke mit angeschlossenem Weinhandel
zu eröffnen. Der Zeit entsprechend war diese Apotheke eher ein Gemischtwarenladen,
in dem neben Arzneien und allerlei Kräutern auch Gewürze, Konfekt,
Zucker, Siegelwachs, Tinte, Papier und vieles andere zu kaufen war. Für
die Cranachs war jedoch der angeschlossene Weinhandel am einträglichsten.
- 1525
- Cranach und seine Frau sind Trauzeugen bei Luthers Eheschließung.
- 1528
- Er galt laut Grundsteuerabrechnung als reichster Bürger der Stadt.
- 1537/38
- Cranach d.Ä. amtiert erstmalig als Bürgermeister von Wittenberg.
- Die zahlreichen Aufträge veranlaßten ihn zu einer Massenproduktion
mit Hilfe zahlreicher Mitarbeiter. Eine Zuordnung ist heute mitunter schwierig,
denn er signierte nicht nur seine eigenen Werke, sondern auch jene von geringerer
Qualität, die seine Assistenten angefertigt hatten.
- Cranach und seine Werkstatt begründeten den Ruhm der sächsischen
Malerschule.
- 1550
- Cranach d.Ä. folgt Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen
in die Gefangenschaft.
- 1553
- Cranach stirbt am 16. Oktober in Weimar.
Sein Sohn Lucas Cranach der Jüngere trat in die
Fußstapfen des Vaters, malte, führte die Apotheke und war Bürgermeister.