Die Kunst der Originalgrafik

Der Flachdruck

Unter Flachdruck werden alle Druckverfahren eingeordnet, bei denen das abzubildende Motiv von einer ebenen Fläche gedruckt wird. Dies wird im klassischen Sinne dadurch erreicht, das die farblos zu haltenden Zonen auf der Druckform mit chemischen Methoden dahingehend präpariert werden, daß sie die Farbe abstoßen. Die übrig bleibenden Bereiche bilden das eigentliche Motiv, die Farbe wird hier aufgenommen und im Druckprozeß auf das zu bedruckende Material (im Regelfall Papier) übertragen.

Hiervon abweichend sei der Siebdruck erwähnt, bei dem die Druckform aus einem Gewebe besteht, bei welchem ausschließlich die Motivflächen farbdurchlässig sind, die übrigen Bereiche halten die Druckfarbe zurück. Mit Hilfe eines Rakels mit Gummilippe wird im Druckprozeß die Farbe von hinten auf das zu bedruckende Material durchgedrückt.

Bild einer Typo-Litho-Presse von 1867

Als klassische Flachdrucktechnik für den künstlerischen Bereich steht an erster Stelle die Lithografie. Hier wird das Motiv mit unterschiedlichen Methoden auf einem flachen Stein erarbeitet, bevor es später auf Papier gedruckt wird. Dieses Verfahren wurde 1789 von dem deutschen Drucker Alois Senefelder entwickelt, der französische Künstler Toulouse-Lautrec erlangte dann im 19. Jahrhundert mit Hilfe dieser Technik Weltruhm.

Im 20. Jahrhundert wurden weitere Flachdruckverfahren entwickelt, bei denen der Stein durch Metallplatten bzw -folien ersetzt ist.